Die Pastellmalerei und ihre Geschichte beschäftigen mich schon sehr lange. Ich setze diese künstlerische Technik seit Jahrzehnten ein, da sie mannigfaltige Ausdrucksmöglichkeiten bietet.
In den NEWS stelle ich von Zeit zu Zeit verschiedene Aspekte dieser Technik und ihrer Geschichte vor. Es sollen sowohl Arbeiten von mir vorgestellt, als auch von bekannten und weniger bekannten KünstlerInnen besprochen werden, in deren malerischen/grafischen Werk die Trockenmalerei eine herausragende Rolle spiel(t)e.
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VOM RADIERER ZU DEGAS
FROM ERASER TO DEGAS
Pastels by Kai Artinger
Pastelle von Kai Artinger
Die Verwendung des Knetgummis in der Pastellmalerei lernte ich bei Jörg Berger kennen. Dessen Pastellmalerei (s. Artikel unten) besteht in der Kunst des Wegnehmens, der Auslassung, der Leerstelle. Das Gummi erhält die Funktion eines grafischen Werkzeuges, es schafft zeichnerische Strukturen, modelliert Plastizität, beeinflusst Farbwerte und schafft feinste Abstufungen. Mitte der 80er Jahre begann ich in meinen Arbeiten ebenfalls mit dem Knetgummi zu experimentieren, doch ich setzte es eher malerisch ein. Während Berger die Farboberfläche beinahe "impressionistisch" aufbricht und eine unruhige Oberfläche schafft, war sie in meinen ersten Pastellen kompakt und geschlossen durch die großflächige Wiederabnahme von Farbschichten und deren Überarbeitung. Pastellfarbe auf weißem Papier hat die Eigenschaft, es einzufärben, denn ist der Farbstaub erst einmal aufgetragen und eingerieben, so lässt er sich nicht mehr vollständig vom Papier herunternehmen. Das Papier hat seine Jungfräulichkeit dann verloren, es bleiben immer Spuren der Farbe zurück. Auf diese Weise kann man dünne Schichten wie "Lasuren" übereinander legen, die hindurchscheinen. Bei dem Hintergrund der Arbeit "Paar" wurde so Schicht auf Schicht gelegt. Allerdings hat das Knetgummi die Eigenschaft, die Farben in einander zu verreiben und zu mischen, wodurch sie ihre Leuchtkraft verlieren und leicht stumpf wirken können. Auch die Wischtechnik, das Verreiben der Farbe mit den Fingern, kann dazu führen. Trotzdem habe ich in den frühen Pastellen gern gewischt und diese "schmutzigen" Effekte angestrebt, da sie meinem Verständnis vom Malerischen entsprachen. Nach dem Studium der Pastelle von Degas und anderen verzichtete ich weitgehend auf die Verwendung des Knetgummis, um zu einer reinen, ungemischten Farbe zu gelangen.
Rugbyspieler, 1984
Spree in Moabit, 1985
Paar, 1986
Ringer, ca. 1985
Der traurige Tag von Antibes, 1992
Amundsons Traum, 1999/2000
Amsterdam, 2006
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Copyright aller Bilder © Kai Artinger
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